Schöne Bilder

Es fühlt sich stimmig an einen Baustein einzuführen, den ich bisher nie beachtet habe. Visualisierung. Das Bild des Schlanken Ichs im Herzen entstehen zu lassen und es dort halten und mich daran erfreuen. Einen ganzen Tag damit erleben, das Schlanke Ich beim Aufstehen, das Schlanke Ich beim einkaufen, beim kochen, im Auto, mit dem Kindern, im Kurs, beim Wäschewaschen.

Das tut mir richtig gut, mein Herz hüpft vor Freude wenn ich mir das vorstelle und ich spüre Wärme und Weite. Das kann nicht falsch sein. Das interessanteste ist, wenn ich eine solche Reise gemacht habe und mich dann im Spiegel anschaue, dass gefalle ich mir viel besser.

Der entscheidende Unterschied in dieser Vision ist gar nicht, dass alle mich bewundernd anschauen und mir dauernd sagen, wie gut ich aussehe, im Gegenteil, alle verhalten sich mir gegenüber genaus so wie immer, sondern dass ich mich an meinem Körper erfreue. Ich erfreue mich an der Bewegung, die dann möglich ist, an der Kraft, die dann da ist, an der Wertschätzung und Liebe für meinen Körper.

Und dieses Gefühl bleibt da und breitet ich auch über mein Jetzt Ich aus.

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Stunden später, andere Baustelle. Ich will wegziehen, zumindest weg aus Bayern und dem beschissensten Schulsystem das ich kenne. Übertritt, Notenterror, das ganze Getue, ich halte das nicht aus.

Die Botschaft, die wir damit unseren Kindern weitergeben ist: Zwing dich dazu, lauter Zeug zu machen worauf du keine Lust hast. Nur das Ergebnis zählt, die Note, das Durchkommen, das erfolgreiche Anpassen. Das ist doch wirklich zum Kotzen.

Und das allerschlimmste ist, dass ich keine richtige Alternative habe, weil alles was ich mir ausdenke so viele Menschen betrifft, die nicht alle mitmachen wollen. Und die nicht unbedingt das so sehen wie ich. Und ich selbst nicht mal weiß ob das wirklich gut wäre, oder nur eine Flucht.

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So ein Schwinden, so eine Schwäche, als würde ich mich auflösen. Seit Stunden, es fing an, als das Auto mal wieder zickte und verstärkte sich mit den ganzen Hiobsbotschaften aus der Schule.

Ich weiß nicht war richtig ist, ich weiß nicht was zu tun ist, überall Schwierigkeiten. Kann ich das annehmen, dass es mir gerade so geht? Dass ich nicht weiß was zu tun ist, dass ich keinen guten Plan habe, dass ich was passiert nicht beeinflussen kann?

Nein. Kann ich annehmen, dass ich es nicht annehmen kann?

Ja, das geht. Was würde mein Schlankes Ich in dieser Situation tun? Diese Vorstellung hat momentan viel Kraft, sie verbindet mich mit der Liebe, das Schlanke Ich ist das erwachsene, reife Ich, das freie. Diesmal mit Betonung des Körpers.

Sie würde sich erlauben zu fühlen was sie fühlt und würde sich dafür nicht verurteilen, weil jedes Gefühl einfach nur ist.

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Ich war noch bei einem Elternstammtisch zu dem ich nicht hingehen wollte, alle dort gertenschlank und gestylt, und ich habe mich nicht minderwertig und ausgeschlossen gefühlt, sondern einfach ganz normal zugehörig, weil ich zu der Klassengemeinschaft gehöre. Ein Riesenschritt.