Die Magischen Drei

zauberstab

In einem meiner absoluten Lieblingsbücher, ‚Die Signatur der Seele‘, schreibt der Autor gegen Ende, dass wir alle unseren individuellen Werkzeugkasten haben, der uns hilft uns zu erinnern, der uns hilft wieder zu uns selbst zurückzufinden.

Es können gegenständliche Dinge sein, wie eine Münze, ein Stein oder ein Foto, aber auch anderes.

Zur Zeit ist es sehr voll. Vorweihnachtszeit, Kindergeburtstage, allerlei neue Entwicklungen, es reißt mich leicht mit, ich verliere häufig den Stand. Da erinnerte ich mich an das Buch und daran, dass ich meine Werkzeuge kenne.

Das erste Werkzeug, dass einfach aber nicht minder wirkungsvoll ist, ist das Atmen. Der Atem ist unsere Verbindung zu Gott, zum Geist, zum Universum. In manchen Sprachen sind Atem und Geist Synonyme.

Wenn wir im Stress-Modus sind, im überaktiven Sympatikus, ist der Atem flach. Kommen wir zur Ruhe wird der Parasympatikus aktiviert, der Atem wird tiefer. Aber auch andersherum geht es. Wenn wir bewusst atmen, bewusst voll ein- und ausatmen, aktivieren wir den Parasympatikus und kommen in die Entspannung.

Trotz all dieser Informationen und obwohl mir Übungen zum Atem schon lange vertraut sind, die meisten Meditationen darauf aufbauen, war mir die tatsächliche Tragweite bis vor einigen Monaten gar nicht bewusst.

Bis zu einem Ausbildungsseminar in dem es um die Selbstanbindung ging. Wir haben Rollenspiele gespielt in denen jeder von uns mal Therapeut war. Und unsere einzige Aufgabe in der Therapeutenrolle war darauf zu achten wann wir nicht mehr atmen, also den Atem anhalten oder flach atmen. Sonst nichts. Und wenn wir es bemerken, sollen wir zu unserer vollen Atmung zurückgehen. Das war alles.

Das erschien mir etwas wenig als Aufgabe, wir alle waren zunächst verwirrt. Doch am Ende des Seminars haben wir alle ausnahmslos die gleiche Erfahrung gemacht. Die Atmung fiel uns erst wieder ein als wir in unserem Rollenspiel stockten, als wir nicht mehr weiter wussten, als wir nervös und unsicher wurden. Ich stellte fest, dass ich gar nicht mehr richtig atmete. Ich wurde mir meines Atems wieder bewusst und machte nichts weiter. Und nach kurzer Zeit löste sich die Situation wieder von ganz alleine. Irgendeiner von uns machte etwas und alles kam wieder ins Fließen, wie von Zauberhand.

Wir waren wieder angebunden an das große Ganze und damit auch an uns selbst. Es braucht nichts weiter als sich seines Atems bewusst zu werden um wieder in den großen Fluss einzutreten und mit der Führung mit zu schwimmen.

Mein zweites Werkzeug ist ein Satz, den ich bei Luise Hay gefunden habe und etwas geändert habe zu: ‚ Ich liebe mich und akzeptiere mich so wie ich bin, auch wenn ich dick bin, auch wenn ich unruhig bin, auch wenn ich nicht unruhig sein will, auch wenn ich gerade nicht weiß was ich tun soll, auch wenn ich mich hasse, auch wenn ich nicht so sein will wie ich bin, usw. Alles was gerade da ist, kann ich damit lieben. Das Problem damit das zu lieben was ist, war das wie. Weil mich nichts so richtig in dieses Gefühl brachte. Als ich diesen Satz las, hatte ich sofort eine starke emotionale Reaktion und begann spontan ihn für mich umzuändern.

Seitdem ist dieser Satz meine emotionale Erste Hilfe, wann immer ich im Widerstand bin. Damit kann ich den Teil lieben, der leidet und den Teil der kritisiert und verurteilt genauso. Nichts muss mehr im Verborgenen bleiben, alles kann ins Licht kommen.

Das dritte Werkzeug ist das Wissen, dass ich nichts steuere und nichts entscheide, sondern alles eine Choreographie des Universums ist. Also bete ich: ‚Bitte lass mich erkennen was ich tun soll, und ich werde es tun, alles geschieht wie Du es willst.‘ Denn alles kommt nicht von mir, sondern geschieht nur durch mich. Das ist für mich die allergrößte Entlastung. Ich muss nicht wissen wohin ich will, oder wohin sich alles entwickelt, oder warum ich etwas tue, nein, ich brauche nur zu vertrauen und die Schritte in Angriff nehmen, die meine Intuition mir vorgibt und sonst nichts.

Das sind meine Magischen Drei. Zur Zeit zumindest. Denn was heute hilft muss es morgen nicht mehr.

So einen Satz wie: ‚Ich liebe mich so wie ich bin‘ hätte ich noch vor einem Jahr niemals sagen können, das wäre mir total verlogen vorgekommen. Aber irgendwann ist irgendetwas passiert und auf einmal erzeugt der Satz eine starke Resonanz.

Das hat jetzt gut getan, mich selbst so intensiv an meine Magischen Drei zu erinnern. Das System hat sich wieder etwas beruhigt.

Ich schließe für heute mit einem Satz frei nach Panache Desai, der für mich wie Balsam ist: ‚Wir sind nicht kaputt, es gibt nichts an uns zu reparieren, es gibt nichts an uns zu heilen, wir sind genau so wie wir sind, ein einzigartiger unverwechselbarer Ausdruck des Göttlichen.‘

Ein Gedanke zu „Die Magischen Drei

  1. Hallo liebe Candida,

    ja genau – wie gut zu wissen, was die wesentlichen Werkzeuge sind und wie wir uns damit wieder helfen können und es ist so beruhigend.Die Werkzeuge sind wirklich magisch. Danke auch, das Du mich gerade wieder damit erinnert hast, dass ich bereits alles weiß, was ich wissen muss.Ich musste schmunzeln als ich Deinen Eintrag gerade gelesen habe, weil ich Dich erst letzte Woche angerufen habe um Dich zu fragen, was Du mir kurz vorher zu den drei magischen Werkzeugen sagtest. Mir geht es ähnlich wie Dir mit den magischen Dreien. … aber wenn Chaos in mir ist, vergesse ich es doch tatsächlich. Gestern war ich so voller Elan und so beschäftig und da dachte ich noch, wie waren nochmal Candida´s drei wichtigsten Werkzeuge. Dankeschön.

    „Wir lesen um uns zu erinnern, dass wir wissen, was wir wissen“.
    (Christine Kaufmann)

    Ganz liebe Grüsse
    Sabine

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